Bitfinex darf auf Entschädigung für Hack von 2016 hoffen, Opfer sollen sich melden
Bitfinex könnte für eine staatliche Entschädigung für den Hack von 119.756 Bitcoin (BTC) aus dem Jahr 2016 in Frage kommen, wobei sich die US-Regierung keiner anderen Partei bewusst ist, die darüber hinaus in Frage kommen könnte. Dies geht aus einem Gerichtsdokument im Prozess gegen Ilya Lichtenstein und dessen Frau Heather Morgan hervor.
Bitfinex hatte den Verlust aus dem Hack auf seine Kunden verteilt und diese selbst entschädigt. Es scheint, dass die Regierung mit diesen Bemühungen zufrieden war, aber „aus Vorsicht“ auch selbst helfen will.
Bitfinex hat schnell gehandelt
Das amerikanische Gesetz namens Crime Victims' Rights Act gewährt den Opfern u. a. das Recht auf vollständige und rechtzeitige Entschädigung für ihre Verluste, und das Gesetz über die obligatorische Entschädigung von Opfern (Mandatory Victim Restitution Act) von Finanzkriminalität verpflichtet die Täter wiederum, ihren Opfern die Verluste und die damit verbundenen Kosten zu ersetzen.
Nach dem Hack im August 2016 „vergemeinschaftete“ Bitfinex den Verlust, indem es die Konten aller Kunden um etwa 36 % im Wert reduzierte und einen neuen Krypto-Token – den BFX – ausgab, um die Verluste der Kunden zu decken.
BFX-Besitzer konnten die Token auf dem Markt oder an Bitfinex zu einem festen Kurs von 1 US-Dollar pro Token verkaufen. Zugelassene Investoren hatten auch die Möglichkeit, ihre Token gegen Aktien der Muttergesellschaft iFinex zum gleichen Kurs zu tauschen.
Alle BFX wurden innerhalb von acht Monaten eingelöst. Kunden, die sich dafür entschieden, iFinex-Aktien im Austausch für ihre BFX zu erhalten, bekamen wiederum neue Token, so genannte Recovery Right Tokens, die ebenfalls zu einem Preis von 1 US-Dollar eingelöst werden können, wenn die gestohlenen Gelder wieder zurückerstattet werden. Derzeit sind rund 30 Millionen RRT ausstehend.
Dem Antrag zufolge hat iFinex zugestimmt, die Token einzulösen, falls es Gelder zurückerhält.
Opfer dürften weiterhin hoffen
Trotz der bisherigen Bemühungen von Bitfinex, die eigenen Kunden zu entschädigen, betonte die US-Regierung nun:
„Es gibt potenziell Tausende von VICTIM VCE [Bitfinex]-Kontoinhabern, deren Konten im Jahr 2016 durch diesen Hack an Wert verloren haben.“
Die Regierung schlägt vor, eine Website einzurichten, auf der Personen, die sich als Opfer in dem Fall fühlen, Informationen erhalten und sich selbst melden können.
Quelle: Bitfinex’ed
Im Februar 2022 ordnete das Justizministerium der Vereinigten Staaten die Verhaftung von Ilya Lichtenstein und Heather Morgan an und beschlagnahmte Kryptowährungen im Wert von 3,6 Milliarden US-Dollar. Später bekannten sie sich die beiden Drahtzieher des Hackerangriffes im Rahmen eines Deals schuldig.
Das Department of Homeland Security beschlagnahmte im Juli 2023 312.219,71 US-Dollar in bar und 6.917 Bitcoin Cash ( BCH ) im Zusammenhang mit dem Fall. Diese Gelder wurden unter den RRT-Besitzern anteilig verteilt.
Zum Zeitpunkt des Hacks waren die von Bitfinex gestohlenen Bitcoin 72 Millionen US-Dollar wert. Aktuell sind diese Krypto-Vermögen inzwischen sogar 7,5 Milliarden US-Dollar wert.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Die Zukunft der Blockchain-Sicherheit im Zeitalter des Quantencomputings
Pump.Fun plant die Einführung eines Tokens in der Zukunft: X Spaces
Kurze Zusammenfassung Das Pump.Fun-Team plant laut einer Ankündigung in einem kürzlich abgehaltenen X Space einen zukünftigen Token-Launch. Die auf Solana basierende Memecoin-Börse kündigte außerdem „Pump Advanced“ an, ein Handelsterminal mit erweiterten Funktionen für Power-User und 0 % Gebühren im ersten Monat.
Ständig steigende Bitcoin-Preise würden zur Verarmung der Gesellschaft führen, behaupten Ökonomen der EZB
Schnelle Zusammenfassung Ökonomen der Europäischen Zentralbank argumentieren in einem neuen Papier, dass ein ständig steigender Bitcoin-Preis nur den frühen Inhabern zugutekommen würde und "... eine entsprechende Verarmung des Rests der Gesellschaft implizieren würde, was den Zusammenhalt, die Stabilität und letztlich die Demokratie gefährdet." Die Ökonomen argumentieren, dass Satoshis ursprüngliche Vision von Bitcoin als globales Zahlungssystem gescheitert ist, was zu einer Neupositionierung von Bitcoin als Anlagevermögen geführt hat, und dass späte Anwender Verluste erleiden können, selbst ohne ein "Platzen".
Kenia führt wegen mangelnder Steuerehrlichkeit das Tracking von Krypto-Transaktionen in Echtzeit ein