Deutschland: Krypto bald Teil der Bundesbank-Reserven?

Ein Vorstoss, der für Gesprächsstoff sorgt: Ex-Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner fordert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank in Deutschland Kryptowährungen wie Bitcoin in ihre Reserven aufnehmen sollten. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur plädierte Lindner dafür, Europas Zentralbanken an die Entwicklungen des digitalen Finanzmarktes anzupassen.

«Deutschland und Europa dürfen sich hier nicht abhängen lassen», warnte Lindner und verwies auf die USA. Dort verfolge die Regierung eine «äusserst progressive Politik» in Sachen Kryptowährungen. Sogar die US-Notenbank prüfe, Bitcoin und andere Kryptowerte neben Gold und Devisen in ihre Reserven aufzunehmen . Laut Lindner müsse Deutschland und Europa diese Dynamik ernst nehmen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Deutschland: Krypto bald Teil der Bundesbank-Reserven?

Lindners Argument: Kryptowährungen seien längst ein bedeutender Faktor für den globalen Wohlstandszuwachs. Sie könnten zudem die Resilienz der Zentralbank-Reserven unter anderem in Deutschland stärken, da sie in ihrer dezentralen Struktur weniger anfällig für politische Risiken seien. Die starke Schwankung der Kryptokurse sei ein bekanntes Risiko, räumte der FDP-Chef ein, doch auch bei klassischen Vermögenswerten wie Edelmetallen gebe es Wertschwankungen. «Niemand würde klugerweise alles in Kryptowährungen anlegen», betonte Lindner.

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Dieser Vorstoss dürfte nicht nur in Frankfurt, dem Sitz der EZB, aufhorchen lassen, sondern auch in anderen europäischen Hauptstädten. Denn die Idee, Kryptowährungen als Teil staatlicher Reserven zu nutzen, könnte nicht nur die Rolle von Deutschland, sondern Europas auf den internationalen Finanzmärkten stärken.

Bitcoin und Co. bald Teil der Zentralbank-Reserven in der EU?

Kritiker werden jedoch nicht lange auf sich warten lassen. Immer wieder gibt es Vorbehalte gegen die hohe Volatilität von Kryptowährungen und ihre möglichen Auswirkungen auf die Stabilität von Finanzsystemen. Auch die Abhängigkeit von technologischen Infrastrukturen birgt Risiken, die von traditionellen Werten wie Gold nicht ausgehen.

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Lindner bleibt dennoch optimistisch. Mit seinem Vorstoss fordert er eine Debatte darüber, ob und wie in Deutschland und Europa mit dem technologischen Fortschritt Schritt halten kann – ohne dabei die Sicherheit seiner Finanzsysteme zu gefährden. Ob die EZB und die Bundesbank diesen Gedanken aufgreifen, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch: Die Diskussion um Kryptowährungen im staatlichen Kontext hat einen neuen, prominenten Befürworter. (mck)

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