Trump plant Errichtung eines Staatsfonds – Könnte Bitcoin eine Rolle spielen?
Gestern hat US-Präsident Donald Trump ein Dekret unterzeichnet, indem er die Errichtung eines Staatsfonds für die USA fordert. Der Handels- und der Finanzminister sollen binnen 90 Tagen einen Plan für die genaue Umsetzung – inklusive der Investmentstrategie – vorlegen, heißt es in der „Executive Order“. Könnte Bitcoin hierbei eine Rolle spielen?
US-Staatsfonds
Bei dem Staatsfonds soll es darum gehen, die Vermögenswerte der Nation sinnvoll einzusetzen, um eine Rendite zu erwirtschaften. Dies soll längerfristig die Steuerlast für die Bürger reduzieren sowie zu nachhaltigeren Staatsfinanzen führen. „Die Vereinigten Staaten verfügen bereits über eine enorme Summe an hochwertigen Vermögenswerten, die über einen Staatsfonds investiert werden können, um langfristig mehr Wohlstand zu schaffen“, heißt es in dem „Fact Sheet“ des Weißen Hauses.
Wie die Investitionen des angedachten Staatsfonds aussehen könnten, dürfte der Plan des Finanz- und Handelsministers in Zusammenarbeit mit dem Direktor des „Office of Management and Budget“ und dem Assistenten des Präsidenten für Wirtschaftspolitik schon in wenigen Monaten offenbaren. Bei der Unterzeichnung der „Executive Order“ im „Oval Office“ erklärte Donald Trump, dass beispielsweise die potenzielle Beteiligung des Staates an der US-amerikanischen Sparte von TikTok in den Fonds einfließen könnte.
Die Länder Norwegen und Saudi-Arabien sind derweil schon für ihre großen Staatsfonds bekannt. Der von Norwegen verwaltet circa 1,7 Billionen US-Dollar, während der von Saudi-Arabien mehr als 900 Milliarden US-Dollar Gegenwert an Assets hält. Donald Trump betonte, dass er sich vorstellen könne, schon bald in dieser Liga mitzuspielen.
Ich denke, dass wir in kurzer Zeit einen der größten Fonds haben werden.
Donald Trump
Es gilt aber noch abzuwarten, ob der erste Staatsfonds der USA tatsächlich Realität wird. Hierfür wird nämlich die Zustimmung des Kongresses nötig sein. Außerdem werden Staatsfonds in der Regel mit Haushaltsüberschüssen einer Nation finanziert. Die USA geben jedoch konstant mehr Geld aus, als sie einnehmen, weswegen die Staatsschulden mittlerweile mehr als 36 Billionen US-Dollar betragen. Andererseits haben die USA die Weltreservewährung und die Möglichkeit, sich günstig Kapital zu beschaffen, um dieses gewinnbringend anzulegen. Eventuell könnte die größte Volkswirtschaft der Welt mit schlauen Investitionen sogar langfristig die Schuldenlast reduzieren.
Spekulationen über Bitcoin-Investment
Als der US-Präsident das Dekret unterzeichnet hat, standen ihm Finanzminister Scott Bessent und Howard Lutnick, Trumps Nominierung für den Posten des Handelsministers, zur Seite. Da sich die beiden, die sich für Trump um den potenziellen Staatsfonds kümmern sollen, in der Vergangenheit als Bitcoin-Befürworter positioniert haben, kamen Spekulationen auf, dass die USA über den Fonds auch in die mit Abstand relevanteste Kryptowährung investieren werden.
Bessent erklärte im Juli vergangenen Jahres, dass es bei Bitcoin und Kryptowährung für Freiheit gehen würde. Laut seiner letzten finanziellen Auskunft besitzt der ehemalige Hedgefondsmanager außerdem zwischen 250.001 und 500.000 US-Dollar im Bitcoin- ETF von BlackRock – Blocktrainer.de berichtete .
Lutnick, CEO der Investmentfirma Cantor Fitzgerald, teilte in einem Interview vor wenigen Monaten mit, dass er Hunderte Millionen US-Dollar an „Bitcoin-Exposure“ habe und davon ausgehe, dass es Milliarden sein werden. In seiner aktuellsten finanziellen Auskunft fand sich jedoch keine Bitcoin-Position.
Die Senatorin Cynthia Lummis, die einen Gesetzentwurf für den Kauf von einer Million Bitcoin vorgestellt hat und den Unterausschuss des Senats für digitale Assets leitet, kommentierte die Nachricht, indem sie betonte, dass dies eine große Sache sei. Dabei nutzte sie für das „B“ von „Big“ das Bitcoin-Logo, wodurch sie einen Zusammenhang mit Bitcoin herstellte.
This is a ₿ig deal. https://t.co/ZShfQcEGwc
— Senator Cynthia Lummis (@SenLummis) February 3, 2025
Vorstellbar wäre, dass die USA sich Bitcoin zunutze machen werden, um die Rendite des geplanten Staatsfonds in die Höhe zu treiben. Historisch gesehen hätte nämlich über einen längeren Zeitraum selbst ein kleines Bitcoin-Investment die Performance eines Portfolios merkbar verbessert. Dessen dürften sich die Verantwortlichen Bessent und Lutnick aufgrund ihres Finanzmarkthintergrunds durchaus bewusst sein.
Staatsfonds scheinen derweil schon Interesse an Bitcoin zu bekunden. Larry Fink, der CEO vom Vermögensverwalter BlackRock, teilte beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar dieses Jahres mit, dass bei einem Gespräch mit einem Staatsfonds die Frage aufkam, ob eine Bitcoin-Allokation von 2 oder 5 Prozent sinnvoller sei – Blocktrainer.de berichtete .
Donald Trump möchte laut eigenen Angaben die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt machen, wie er bei seiner Rede für das Weltwirtschaftsforum erneut deutlich machte. Und zu diesem Vorhaben würde es durchaus passen, wenn die USA ein Vorreiter hinsichtlich der Bitcoin-Investition in einem Staatsfonds werden würden, was andere wahrscheinlich dazu veranlassen würde, nachzuziehen.
Im Gegensatz zu den USA haben einige US-Bundesstaaten solche Fonds. Derzeit gibt es auf lokaler Ebene auch zunehmend politische Bemühungen, Teile der Staatsgelder in Bitcoin zu investieren. In den vergangenen Wochen brachten Politiker in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten Gesetzentwürfe für eine Bitcoin-Reserve ein.
Der US-Präsident hat überdies mit einem Dekret bereits veranlasst, dass eine neu geschaffene Arbeitsgruppe evaluiert, ob die USA mit den konfiszierten Krypto-Werten eventuell einen strategischen Bestand aufbauen – Blocktrainer.de berichtete . Außerdem spielte der US-Präsident in seinem Wahlkampf mit dem Gedanken , die Staatsschulden der Vereinigten Staaten mit Bitcoin zu tilgen – so wie es auch der Gesetzentwurf von Lummis vorsieht, für den sie sogar die Unterstützung von Bessent haben soll.
Ob die USA tatsächlich auf Bitcoin setzen werden, dürfte sich bereits in den kommenden Monaten zeigen. Im Rahmen des Möglichen ist neben einer strategischen Bitcoin-Reserve nun auch eine Bitcoin-Investition über einen potenziellen Staatsfonds.
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