Javier Milei: Ein Vorbild für Bürokratieabbau und schlanke Strukturen?
Der „Verrückte mit der Kettensäge“ gewinnt im Westen zunehmend Einfluss
Wenn ein Wirtschaftsprofessor sein Fach wechselt und sich aufmacht, die Politik seines Landes zu verändern, dann verdient dieser Schritt Anerkennung. Doch das Auftreten von Javier Milei im argentinischen Wahlkampf verstörte Deutschland so sehr, wie es die Bevölkerung seines Landes begeisterte.
Die Kettensäge wurde zum Symbol seiner angekündigten Radikalreformen. Diese erweisen sich als weit mehr als nur ein weiteres Lippenbekenntnis eines Politikers. Javier hielt Wort und ging sofort nach seiner Wahl zum Präsidenten Argentiniens daran, den völlig zugrunde gewirtschafteten Staat radikal umzubauen.
Der unerwünschte Präsident gewinnt an Einfluss
In Deutschland galt der Exzentriker schnell als unerwünschte Person, doch nach rund einem Jahr seiner Präsidentschaft zeigt sich, dass die Ideen und Maßnahmen Mileis zunehmend an Einfluss gewinnen.
So lobte ihn zuletzt ausgerechnet die britische Zeitschrift Economist, die ihn zum Zeitpunkt seiner Wahl noch verteufelt hatte. Donald Trump setzt ebenso auf die Ideen von Milei , wie Elon Musk. Sie alle haben erkannt, dass eine überbordende Bürokratie ein gewaltiger Hemmschuh ist, wenn es darum geht, sich gegen die internationale Konkurrenz aus China und Asien langfristig durchzusetzen.
Kein 2. Donald Trump
In Deutschland erntete FDP-Chef Christian Lindner allerdings heftige Kritik, als er es „wagte“ zumindest ein wenig Milei für das Land vorzuschlagen. Doch dessen Vorbilder sind unbestritten. Die Inflation in Argentinien ist stark zurückgegangen. Der umfassende Abbau von Vorschriften bringt wieder Investoren ins Land und der Staatshaushalt schreibt wieder Überschüsse. Damit nicht genug, steigt die Popularität im Land weiter an. Milei hält bisher, was er im Wahlkampf versprochen hat.
Seine Reformen zeigen Wirkung , die Bevölkerung trägt die angekündigte Rosskur mehrheitlich mit. In den USA will Donald Trump diesen Weg kopieren und hat Elon Musk damit beauftragt, Vorschläge für einen deutlichen Rückbau des Staates vorzulegen. Doch wirtschaftspolitisch geht Milei deutlich weiter als Trump.
Er lehnt sowohl Zölle als auch Subventionen und Protektionismus ab. Der Argentinien möchte vielmehr Freihandel, Wettbewerb und Kapitalismus in seiner reinsten Form. Dabei verschweigt er allerdings auch nicht, dass dies Einsatz erfordert. Eine staatliche Rundumversorgung lehnt Milei ab. Daneben gilt er als Befürworter von Kryptowährungen. Diese haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in gescheiterten Staaten als Krisenwährung dienen können. Das gilt vorwiegend für Bitcoin. Neue Kryptos wie Crypto All Stars möchten sich diesen Status auch erarbeiten.
Die westliche Politik fühlt sich bedroht
Die westliche Politik sieht in den Radikalreformen offenbar eine Gefahr für sich selbst. Sollte sich zeigen, dass der Erfolg des Argentiniers nachhaltig ist, würde dies zeigen, dass das Credo „Mehr Staat“ lediglich ein Irrweg war.
Am Beispiel der Freigabe des Wohnungsmarktes zeigt sich, dass Mileis Ideen auch in Deutschland Erfolg haben könnten. Freiwilligkeit statt Zwang wie hierzulande durch die Mietpreisbremse brachte zahlreiche neue Wohnungen auf den argentinischen Markt und drückte die Preise.
Doch solche Maßnahmen erscheinen derzeit ausgeschlossen. So wies etwa der voraussichtlich nächste deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz eine Anlehnung seiner Politik an die Ideen von Javier Milei jüngst entschieden zurück und zeigte sich entsetzt.
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